Ein Glacé-Festival und drei Punkte für den FC Phönix
Phönix Seen setzt sich dank einem 2:1-Sieg gegen Diessenhofen von den Abstiegsrängen ab – auch dank viel Unterstützung aus dem eigenen Nachwuchs.
Tobias von Arx erzielte das entscheidende 2:1 für den FC Phönix.
Es hatte am Samstag unerwartet viele Zuschauerinnen und Zuschauer auf dem Steinacker in Seen, unter ihnen sehr viele junge und ganz junge. Den Grund dafür erklärte Manuel Trashorras, der Trainer der ersten Mannschaft des FC Phönix: «Wir haben uns im Team überlegt, wie wir den Zusammenhalt im Verein fördern könnten und beschlossen: Alle Junioren, die mit einem Phönix-Leibchen oder -Trainer an den Match kommen, erhalten in der Pause ein Glacé, bezahlt aus der Mannschaftskasse.»
Das funktionierte. Vom Spielfeldrand kamen viele Hopp-Phönix-Rufe, und das Team gewann 2:1. Das war wichtig. Denn der Match gegen Diessenhofen war ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel. Im Falle einer Niederlage wäre Phönix den Teams unter dem Abstiegs-Strich bedrohlich nahe gerückt, mit dem Sieg bleibt die Distanz beruhigend.
Zuerst ein Geknorze …
Der Weg zum Erfolg aber war steinig, «ein Geknorze» sei es in der ersten Halbzeit gewesen, sagte auch Trashorras. In den ersten 45 Minuten waren die Teams ebenbürtig. Keines vermochte zu dominieren, bei beiden haperte es an der Spielkultur, nicht aber am Kampfgeist. Die wenigen Chancen auf beiden Seiten wurden vergeben. Trotzdem fielen zwei Tore, beide nach Situationen, die für den Schiedsrichter knifflig waren. Er bewertete sie salomonisch. In der 41. Minute ging Phönix durch einen von Volkan Aydin verwandelten Foulpenalty in Führung. Das Foul des Diessenhofer Verteidigers an Bent Wagner hätte man nicht zwingend pfeifen müssen, denn es war eher ein Rempler. Doch die Aktion war ungeschickt, weil Wagner den Ball eigentlich schon verloren hatte.
Volkan Aydin verwandelte einen Foulpenalty zum 1:0 für Phönix und war der beste Mann auf dem Platz.
Noch vor der Pause glich Diessenhofen zum 1:1 aus. In der Entstehung des Tores stiess Phönix-Goalie Georg Weber mit einem Gegenspieler zusammen. Da hätte man zugunsten von Phönix pfeifen können, doch der Schiedsrichter liess laufen und Manuel Rüedi brauchte nur noch ins leere Tor einzuschieben. Im Tor auf Weber zu setzen, hatte Phönix-Trainer Trashorras übrigens sehr kurzfristig entschieden. Denn Stammgoalie Adrian Gehrig konnte beruflich bedingt erst kurz vor Spielbeginn zum Team stossen. Weber zeigte zwei, drei wichtige Paraden, etwa zu Beginn der zweiten Halbzeit, als Diessenhofen nochmals zu einer guten Chance kam.
… dann die Steigerung
Danach aber kam Phönix immer besser ins Spiel. «Ich hatte das Gefühl, wir waren in der ersten Halbzeit etwas zu weit auseinander. Danach nahmen wir uns vor, kompakter zu stehen», erklärte Trashorras den Wandel. Das bedeutete: Phönix gewann immer mehr Bälle im Mittelfeld und wurde auch spielerisch stärker. Das hatte auch mit den Einwechslungen zu tun. Tobias von Arx war eine klare Verstärkung, und die übrigen, die in der zweiten Halbzeit kamen, zumindest gute Ergänzungen. Der beste Mann auf dem Platz aber war Volkan Aydin. Der Captain kurbelte die Angriffe von Phönix unermüdlich an und spielte auch den entscheidenden Pass in die Tiefe, dank dem Von Arx in der 70. Minute das 2:1 erzielen konnte.
«Wir haben zwei Wochen lang darüber gesprochen, wie wichtig dieses Spiel ist.»
Manuel Trashorras, Trainer FC Phönix
Dabei blieb es. Phönix verpasste es zwar, die Partie mit einem dritten Tor endgültig für sich zu entscheiden. Aber Diessenhofen kam dem Ausgleich auch nicht mehr wirklich nahe. Die Mannschaft von Remo Pesenti spürte wohl auch den Cup-Viertelfinal vom letzten Dienstag noch in den Knochen, als sie mit einem 1:2 gegen Wiesendangen ausschied. Phönix-Trainer Trashorras fiel nach dem Schlusspfiff ein Stein vom Herzen. «Wir haben zwei Wochen lang darüber gesprochen, wie wichtig dieses Spiel ist. Schlussendlich glaube ich, dass der Sieg aufgrund der zweiten Halbzeit verdient ist.»
Ganz aus dem Schneider ist Phönix noch nicht, was die Abstiegsfrage betrifft. Am nächsten Samstag kommt mit Rüti nochmals ein Team auf den Steinacker, das unter dem Strich liegt. Mit einem weiteren Sieg könnten sich die Seemer dann allerdings in Richtung vorderes Mittelfeld orientieren.