Fussball 2. Liga Nach der 1:2-Niederlage gegen die SV Schaffhausen steht fest: Die Schaffhauser steigen auf, Phönix bleibt in der 2. Liga.
Phönix-Trainer Abramo D’Aversa fasste die Sache so zusammen: «Wir müssen der SV Schaffhausen gratulieren. Sie hat mehr für den Sieg gemacht. Das müssen wir akzeptieren. Sie haben im entscheidenden Moment geliefert, wir aber einen schlechten Tag eingezogen.» Dabei wäre die Ausgangslage für Phönix gut gewesen: Man lag vor diesem Match nur einen Punkt hinter der «Spielvi» und wäre mit einem Sieg vorbeigezogen. Dank dem 2:1-Sieg ist den Schaffhausern der Aufstieg in die 2. Liga interregional nun nicht mehr zu nehmen.
Einen Schritt schneller
Phönix geriet schon bald in Rücklage: In der 11. Minute profitierte Damian Schmid von einem schweren Fehler in der Winterthurer Hintermannschaft und erzielte das 1:0. Einen zweiten Treffer des Heimteams verhinderte Phönix-Goalie Alessandro Arlotta kurz vor der Pause gegen den alleine auf ihn zulaufenden Schmid, den Nachschuss köpfte Denis Braun von der Linie. In der 55. Minute erhöhte Luca Tranquilli mit einem Sonntagsschuss auf 2:0. Der Schaffhauser hatte im ersten Halbjahr 2020 für den FCW gespielt. Die Führung für das Heimteam war verdient. «Sie waren immer einen Schritt schneller als wir», musste D’Aversa anerkennen. Es gelang Phönix auf dem Kunstrasen des Sportplatzes Bühl auch lange nicht, vernünftig nach vorne zu kommen. Meist ging der Ball schon im Mittelfeld verloren. Am ehesten wurden die Seemer durch Standards gefährlich, meist getreten von Volkan Aydin. Aus dem Spiel heraus aber passierte wenig. D’Aversa wollte es zwar nicht als Entschuldigung gelten lassen, doch Phönix hatte auch Pech mit Verletzungen. Unmittelbar vor dem 0:1 fiel Denny Huber aus, vor dem 0:2 Markeljan Sema und dazwischen Sedat Nuhiji.Angesichts des Spielverlaufs überraschend war, dass das Anschlusstor fiel: Der eingewechselte Isni Zekiri verkürzte gut 20 Minuten vor Schluss akrobatisch auf 1:2. Zwar kam Phönix danach etwas besser ins Spiel, doch auch dann nur bis an den Strafraum. Gefährlich wurde es für die Schaffhauser nicht mehr. Und spannend blieb es vor allem, weil Goalie Arlotta sein Team im Spiel hielt. Wohl ein halbes Dutzend Mal stoppte er alleine auf ihn zulaufende Spielvi-Spieler.
Umbruch steht bevor
Also bleibt Phönix nur der 2. Platz, zum fünften Mal in der am Sonntag mit dem Heimspiel gegen Wallisellen zu Ende gehenden Ära von Abramo D’Aversa. Mit ihm verlässt ein grosser Teil der Spieler den Club, die in den letzten Jahren zum Stamm gehörten. Das wäre auch bei einem Aufstieg so gewesen. D’Aversas Nachfolger Manuel Trashorras hätte sowieso ein neues Team aufbauen müssen. Der «Nachschub» ist da, denn die von Trashorras trainierte zweite Mannschaft hat ihre 3.-Liga-Gruppe zweimal in Folge gewonnen. Womöglich ist es für diese jungen Spieler sogar besser, nicht gleich in die 2. Liga interregional geworfen zu werden.
Urs Kindhauser
Was Phönix 2 betrifft, ist der Vollständigkeit halber zu sagen: Weil das «Eins» der Seemer den Aufstieg in die 2. Liga interregional nicht schaffte, muss das «Zwei», das in der 3. Liga vor Töss Gruppensieger ist, reglementsgemäss unten bleiben. Phönix hätte zwar aus freien Stücken dieselbe Entscheidung getroffen.