Das abstiegsgefährdete Team von Trainer Manuel Trashorras gewann dank einem beherzten und mutigen Auftritt bei Veltheim 1:0. Der Wintermeister erlitt die dritte Niederlage in Serie.
SC-Veltheim-Trainer Richard Oswald brachte es nach dem Schlusspfiff auf den Punkt: «Wir haben zwar anständig gespielt, aber uns fehlte die bedingungslose Leidenschaft, wie sie Phönix gezeigt hat. Sie haben mehrmals mit der Fuss- oder einer Haarspitze noch eine Chance von uns verhindert.»
Die 8. Spielminute deutete an, was in den fast 90 Minuten danach folgen sollte. Phönix-Seen-Stürmer Robin Wüst drückte im Strafraum aus acht Metern ab, der Ball schien ins Netz zu fliegen, aber Veltheims Innenverteidiger Arbër Bajrami konnte das Leder noch auf der Linie blockieren. Im Gegenzug flankte Bruno Michienzi hoch in den Seemer Strafraum, wo Raoul Miraglia mit dem Kopf den Ball um einen Millimeter verpasste – das halbe Gäste Tor war dabei leer. Diese Szene zeigte, dass das abstiegsgefährdete Phönix im Stadtderby mit aller Vehemenz den Auswärtssieg anstrebte. Und dass gleichzeitig Veltheim ebenso rasch für klare Verhältnisse sorgen wollte.
Gute Vorbereitung
Aufsteiger Veltheim hat überraschend die Hinrunde als stolzer Leader in der Gruppe 2 der 2. Liga regional abgeschlossen. Die Spieler von Trainer Richard Oswald gingen ebenso fokussiert in die Rückrunde. «Wir hatten eine gute Rückrundenvorbereitung. 24 bis 27 Spieler sind jeweils ins Training gekommen», berichtet der Coach. Trotzdem missriet der Rückrundenstart. In Wiesendangen mit 1:4 und gegen Aufstiegsanwärter FC Schaffhausen 2 zu Hause setzte es Niederlagen ab. Nun folgte gegen Phönix Seen 2022 die dritte Pleite. «Wir brauchen jetzt ein Erfolgserlebnis, ein wichtiges Tor, so wie das uns im vergangenen Herbst mehrmals gelungen ist», hielt Oswald fest.
SC Veltheim – FC Phönix Seen 0:1 (0:0)
Taktisch und technisch war die Veltemer Leistung gegen Phönix Seen trotz der Niederlage in Ordnung. Der Gastgeber erarbeitete sich ein Chancenplus. Rechtsverteidiger Sven Buchmann löste viele Angriffe aus und lief danach mit nach vorne.
Massnahmen greifen
Wie Veltheim ist Phönix Seen im neuen Jahr mit bisher zwei Niederlagen gestartet. Damit ist das Team von Trainer Manuel Trashorras in den Abstiegsstrudel geraten, in welchem sich momentan nicht weniger als acht Mannschaften befinden. Trotz der tabellarisch schwierigen Situation haben die Teamverantwortlichen in den vergangenen Tagen den Durchblick behalten. «Unsere tolle Leistung in Veltheim haben wir uns im Training hart erarbeitet», meinte Verteidiger Marco Galasso nach dem Derbysieg. Co-Trainer Patrick Stark präzisierte: «Wir haben auch Einzelgespräche geführt und uns mehr auf unser Zweikampfverhalten konzentriert.»
Die mutigen, offensiv orientierten und laufstarken Seemer setzten bei Veltheim durch schnell vorgetragene Angriffe immer wieder gefährliche Nadelstiche. Besart Gjukaj vollendete in der 78. Minute einen Konter zum finalen 1:0.
Neben dem aufopfernd kämpfenden Fabio Recupero fiel beim Sieger Goalie Adrian Gehrig am meisten auf. In der Schlussphase der Partie wehrte der Keeper mirakulös Schüsse von Bruno Michienzi und Silvan Müller ab. Gehrig begründete seinen tollen Auftritt ebenso mit einer veränderten Matchvorbereitung: «Mein Goaliekollege Georg Weber und ich verlängerten vor dem Spiel unser Einlaufen um zehn Minuten und wir konzentrierten uns speziell auf Reflexe», berichtete er.